Hundeschule – ja oder nein?

Ist der Besuch einer Hundeschule nur bei akuten Problemen sinnvoll? Nein – auf keinen Fall! Jeder, der sich zum ersten Mal einen Hund holt, sollte die Chance nutzen, mit seinem Vierbeiner (egal wie alt) eine Hundeschule zu besuchen. Doch bitte nicht falsch verstehen: in der Hundeschule geht es nicht (nur) darum, dass der Hund etwas lernt, sondern vor allem der Halter!

Die Hunde-Mensch-Beziehung ist eine ganz besondere – durch Jahrtausende lange Prägung sind Mensch und Hund Partner. Dies geht soweit, dass (unter Umständen) dem Menschen ein Hund als Begleiter reicht – und umgekehrt! Es ist nicht zwingend nötig, dass ein Hund andere Hundekontakte hat, solange er eine enge Beziehung mit seinem Herrchen oder Frauchen pflegt. Es ist aber sinnvoll, dass Hund andere Hunde verstehen lernen – gerade auf den Gassi-Runden.

Was lernen Hund und Halter in einer Hundeschule?

A und O zwischen Mensch und Hund ist Kommunikation. Wenn ich meiner Hundedame Kiki morgens beim Aufstehen eine Geschichte erzählte, wird sie nicht verstehen, was ich will (ich trinke noch einen Kaffee, dann kuscheln wir ein bisschen und dann machen wir einen schönen Spaziergang, was meinst du?). Sie wird aber sehr wohl verstehen, wenn ich ihr Brustgeschirr hervorhole und “Sitz” sage, damit ich es ihr anlegen kann. Doch natürlich geht Hunde-Herrchen-Kommunikation deutlich darüber hinaus. Hunde lesen Körpersprache sehr viel besser als wir Menschen. Oft strahlen wir unbewusst etwas aus, was wir gar nicht wollen – zum Beispiel Ablehnung gegenüber dem zänkischen Nachbarn, oder Unsicherheit, oder Desinteresse … In einer guten Hundeschule lernt der Mensch, wie er sich seinem Hund gegenüber verständlich macht, und was welches Verhalten beim Hund zu bedeuten hat, um diesen besser einschätzen zu können.

Wer viele Jahre Hundeerfahrung besitzt, kann natürlich auch darauf verzichten – es lohnt aber, am Ball zu bleiben. Kein Hund ist so wie der andere. Gut möglich, dass bei drei Hunden alles super funktioniert und beim vierten überhaupt nichts – zum Beispiel, weil dieser besonders ängstlich ist oder einen starken Jagdtrieb hat oder oder oder. Dann ist es natürlich sinnvoll, sich Hilfe zu holen und zum Beispiel einen neuen Ansatz auszuprobieren.

Hundeschule oder Hundetrainer?

In der Hundeschule findet oft klassischer Gruppenunterricht statt. Dies hat den Vorteil, dass gerade das “Zwischenhundische” gut trainiert wird und die Vierbeiner die Möglichkeit haben, miteinander zu spielen und zu toben. Wichtig ist, dass der Halter und auch der “Hundelehrer” darauf achten, dass kein Hund gemobbt wird. Unkontrolliertes Spiel kann bei unsicheren Hunden Gift sein! Bei spezifischen Problemen kann Einzelunterricht in der Hundeschule oder auch ein spezialisierter Hundetrainer helfen. Klassische Situation ist hier zum Beispiel Aggressivität gegenüber Menschen, Kindern oder anderen Hunden, aber auch Zerstörungswut (z.B. in Abwesenheit des Halters).

Hundeschule ist sinnvoll – egal, für welche Rasse und Größe

Auch (die Halter von) Chihuahuas und Yorkshire Terrier sollten die Chance haben, eine Hundeschule zu besuchen. Kleine Hunde fühlen sich oft ganz groß (z.B. auch Dackel) und neigen dazu, sich zu überschätzen und Prügel zu beziehen. Doch nicht nur deswegen kann der Besuch bei Hundeschule oder Hundetrainer sinnvoll sein – es ist wirklich eine ganzheitliche Erfahrung.

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