Bravecto als Zeckenschutz für Hunde – ja oder nein?

Zecken sind nicht nur eklige Plagegeister – sie übertragen dazu auch schwere Krankheiten wie FSME und Borreliose. Auch unsere Hunde sind dagegen nicht gefeit. Tierärzte empfehlen gegen Zecken oft das Mittel Bravecto. Dabei handelt es sich um eine Kautablette mit Schweineleber-Geschmack, die Hunde in aller Regel gerne fressen. Der Wirkstoff verbreitet sich im ganzen Hund. Wenn zukünftig eine Zecke deinen Liebling beißt, stirbt diese innerhalb weniger Stunden – und zwar, bevor der Blutsauger Borreliose-Erreger übertragen konnte. Die Wirkung hält dabei anders als beispielsweise bei Spot-ons wie Frontline mindestens drei Monate an – teilweise auch länger.

Wie gefährlich ist Bravecto?

Bravecto ist allerdings sehr umstritten. Es ist die Rede von Nebenwirkungen wie Zittern, Ataxie (Lähmungserscheinungen), Krampfanfällen und Epilepsie. Wie bei den meisten Medikamenten kann es bei Bravecto tatsächlich zu schweren Nebenwirkungen kommen – allerdings sind diese selten, und das Mittel an sich gilt als sicher. Häufige Nebenwirkungen hingegen sind Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

Die Vorteile von Bravecto

Das Mittel kann zu schweren Nebenwirkungen führen, hat aber auch Vorteile:

  1. Das Mittel tötet Zecken, Flöhe, Milben und andere Parasiten zuverlässig ab. Viele Zeckenmittel haben nur eine abweisende Wirkung auf Zecken – das heißt, die Blutsauger beißen im Idealfall den Hund nicht, leben aber weiter und suchen sich stattdessen andere Wirte wie zum Beispiel den Hundebesitzer und seine Kinder. Viele Hausmittel wie Kokosöl oder Schwarzkümmelöl sind außerdem alles andere als zuverlässig.
  2. Da es sich um eine Kautablette handelt, kannst du deinen Hund danach sofort streicheln (im Gegensatz zu Spot-ons, wo der Wirkstoff ins Fell geträufelt wird). Außerdem darf dein Hund danach schwimmen gehen (während Spot-ons wie Frontline giftig für Wassertiere sind).
  3. Die Zecken sterben von selbst und lassen sich leicht entfernen.
  4. Das Mittel hilft ebenfalls gegen Milben und Flöhe – und zumindest eingeschränkt auch gegen die Hirschlausfliege.

Meine persönliche Meinung: ja zu Bravecto

Ich persönlich nutze Bravecto für meine Hündin Kiki. Dies hat mehrere Gründe.

  1. Ich lebe in einer Zeckenhochburg. Die Biester stecken sogar in meinem Garten in der Hecke. Wenn Kiki da einmal ihre Nase reinsteckt, hat sie sofort mindestens zwei Zecken.
  2. Ich habe verschiedene Hausmittel versucht (u.a. Kokosöl, Lavendelöl u.a.), doch Kiki hatte trotzdem Zecken.
  3. Obwohl ich Kiki nach jedem Spaziergang auf Zecken untersuche und diese auch absammle, finde ich nicht immer alle.
  4. Manchmal haben sich Zecken deswegen festgesogen und müssen entfernt werden. Die Mistviecher sitzen allerdings bevorzugt direkt am Auge oder an der Schnauze – und die Entfernung ist natürlich sehr unangenehm für Kiki. Als sensible Tierschutzhündin ist das großer Stress für sie, und da sie viel zappelt, kommt es öfter vor, dass ich die Zecke nicht im Ganzen erwische und der Kopf steckenbleibt.
  5. Da ich manche Zecken nicht rechtzeitig entfernen kann, hat Kiki ein erhöhtes Risiko für Borreliose.

Vergleich: Bravecto vs. Spot-on Frontline

Mein Bravecto Erfahrungsbericht

Aufgrund des erhöhten Borreliose-Risikos und da Kiki wirklich gestresst ist, wenn ich Zecken entfernen muss, habe ich mich schließlich für Bravecto entschieden. Sie hat bisher erst eine Tablette bekommen (ca. Mai 2021) und bis Ende September sind alle Zecken gestorben, die sie gebissen haben (seit Oktober hatten wir keine mehr). Nach der Gabe litt sie unter Übelkeit und Erbrechen, das war aber nach wenigen Stunden wieder vorbei. Andere Auffälligkeiten konnte ich nicht feststellen.

Fazit: Für mich überwiegen die Vorteile ganz klar das Risiko der Nebenwirkungen. Deswegen werde ich Kiki im nächsten Jahr, wenn ich die erste Zecke entdecke, Bravecto erneut verabreichen.

Es ist jedem selbst überlassen, welches Mittel gegen Zecken eingesetzt wird. Dies ist abhängig von der jeweiligen persönlichen Situation (z.B. Wohnen in einem Risikogebiet) und Konstitution des Hundes. Es gibt Gründe, die gegen Bravecto sprechen, aber auch Gründe dafür. Deswegen sollte jeder selbst für sich entscheiden, was die beste Lösung ist.

Siehe auch den Vergleich: Bravecto vs. Spot-on Frontline

Mehr lesen:

2 Gedanken zu „Bravecto als Zeckenschutz für Hunde – ja oder nein?“

  1. Ich gebe meinem Collie (9 J.) schon länger Bravecto gegen Zecken. Er verträgt das Mittel sehr gut und da mein vorheriger grosser Hund (Briar) trotz einer anderen Medikation qualvoll an Borreliose gestorben war, gibt es für mich nichts besseres.

    1. Dann doch lieber ein Spot on was die zecke wirklich vom stich abhält.Bravecto macht das ja nun Leider nicht die zecke muss stechen damit Bravecto überhaupt wirkt!Und damit ist nun wieder die gefahr der übetragung von Krankheiten (was du ja eigentlich verindern möchtest) gegeben!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.