Pferde füttern – aber richtig

In freier Wildbahn sind Pferde bis zu 16 Stunden täglich auf Nahrungssuche und fressen dabei etwa 50 bis 60 Kilo Weidegras. Dies ist in der modernen Pferdehaltung in aller Regel undenkbar. Wichtig ist aber nach wie vor, dass die Basis eines jeden Futterplans aus Raufutter besteht – also aus Gras und Silage sowie aus Heu und Stroh. Da Pferde quasi Dauerfresser sind, produzieren ihre Mägen ununterbrochen Magensäure. Diese lässt sich nur durch Speichel neutralisieren – und dieser fließt nur beim Kauen. Deswegen ist es wichtig, dass Pferde immer wieder Fresspausen einlegen können – wird der Magen über vier Stunden nicht beschäftigt, können Magengeschwüre, Koliken und Verhaltungsstörungen wie Koppen oder Weben auftreten. Deswegen ist es wichtig, immer ausreichend Raufutter zur Verfügung zu stellen.

Wie viel Heu sollte ein Pferd fressen?

Es gilt die Faustregel: es sollte mindestens 1,5 bis 2 Kilogramm Raufutter pro 100 Kilogramm Gewicht des Pferdes verfüttert werden – und die Pferde sollten es vor dem Kraftfutter erhalten.

Saftfutter und Kraftfutter

Neben dem Raufutter wird in aller Regel auch Saftfutter gefüttert. Dazu gehören Obst und Gemüse wie Äpfel, Möhren oder auch rote Beete. Dieses liefert vor allem Vitamine, die besonders im Winter wichtig sind, wenn das Pferd kein frisches Weidegras fressen kann.

Pferde im Turniersport benötigen besonders energiereiches Futter

Dazu erhalten Pferde auch konzentriertes Kraftfutter als wichtigen Energielieferant. Dieses besteht in der Regel aus Getreide wie Hafer, Mais oder Gerste oder aus besonderen Gräsern und sollte als mindestens drei Mahlzeiten gereicht werden. Neben Einzelfutter, das beispielsweise nur aus einer Getreidesorte besteht, gibt es auch spezielle Müslis und Mash. Diese enthalten neben Getreide beispielsweise Rübenschnitzel, Leinexpellerfeinmehl, Luzerne oder Apfeltrester. Dazu gibt es auch getreidefreie Sorten, falls dein Tier an einer Unverträglichkeit leidet.

Welches Kraftfutter passt für mein Pferd?

Wenn du Pferdefutter kaufen möchtest, ist es wichtig, dass du eine Sorte wählst, die zu Alter, Leistung und Gesundheitszustand deines Lieblings passt. Hilfreich ist es dabei, wenn du im Vorfeld Futterproben bestellen kannst – so kannst du testen, welche Sorten deinem Pferd am besten schmecken.

Mineralfutter und Zusatzfutter

Um dein Pferd mit allen wichtigen Mineralien zu versorgen, gehört auch ein Mineralfutter in den Futtermix. Dieser sorgt dafür, dass das Tier alle Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Rohstoffkomponenten erhält, die es braucht. Mineralfutter enthält beispielsweise Substanzen wie getrocknetes Gras, Zuckerrübenmelasse, Rapsöl, Bierhefe, Algenkalk, Monocalciumphosphat, Calciumcarbonat und vieles mehr. Als Faustregel gilt bei vielen Produkten, dass etwa 20 Gramm pro 100 Kilo Körpermasse verfüttert werden sollten.

Bei Bedarf kann dazu Zusatzfutter gegeben werden. Dieses kann beispielsweise beim Muskelaufbau helfen oder gezielt gegen Arthrose eingesetzt werden. Bierhefe sorgt beispielsweise für ein glänzendes Fell und unterstützt, genauso wie Fenchel oder Flohsamenschalen die Verdauung,

Fazit

Um dein Pferd richtig zu füttern, ist zunächst Raufutter wie Heu oder Stroh absolut wesentlich. Während Saftfutter aus Gemüse und Obst deinem Tier Vitamine geben, dient Kraftfutter aus Getreide als wichtiger Energielieferant. Mineralfutter dient als Ergänzung dazu, dass dein Pferd fit und gesund bleibt. Bei Kraftfutter und Mineralfutter kann es sinnvoll sein, wenn du dich bei der Wahl des richtigen Futtermittels von Profis beraten lässt. So kannst du sicher gehen, dass dein Liebling alles bekommt, was er braucht.

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